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Die Adventszeit

Advent

Die Zeit vor Weihnachten und Ostern, d.h. die Zeiten vor den großen christlichen Festen, waren einmal Zeiten der selbstauferlegten Beschränkung, der Enthaltsamkeit und des Verzichtes, was in diesem Kontext „Fasten“ genannt wird. Neben der äußeren und inneren Reinigung waren die Fasten eine Zeit der Vorbereitung, eine Zeit des Abwartens, bis es „an der Zeit ist“.

 

Diese Zeit des Abwartens und des Sich-Vorbereitens vor Weihnachten - Advent = Ankunft genannt - hat besonders vor Weihnachten eine Kultivierung, nämlich Gestaltungselemente erfahren wie: Adventskranz, Adventskalender, das Abgehen der Adventsspirale oder auch Moosgärtlein genannt, Zweige schneiden am Barbaratag 4.12., in eine Vase in die Stube gestellt, erblühen zur Weihnacht, Nikolaustag 6.12., Weihnachtsgebäck backen, das aber erst Weihnachten verzehrt wurde, u.a.

Die Adventszeit umfasst vier Sonntage, d. h. viermal muss der Tag der Sonne begangen werden, und dann der 24. abends/nachts ist Weihnachten. Dabei ist der 24. ein fester, der 1. Advent ein flexibler Termin.

 

Im spirituellen Sinne beginnt der Tag um 18 Uhr, d. h. am 24.12. um 18 Uhr ist der Beginn des Weihnachtstages des 25.12.

 

Der Heilige Abend beginnt um 18 Uhr. Ist der 24.12. ein Sonntag, so feiern wir morgens den 4. Advent und nach 18 Uhr Heilig Abend.

Verfasser: Uwe Dietrich

Nikolaus

Ein Gestaltungselement der Adventszeit möchte ich hier herausgreifen: den Nikolaus. Der Nikolausabend ist der Abend, die Nacht vom 5. auf den 6. Dez., der Todestag des Nikolaus. Nikolaus als Heiliger ist Bischof. Er ist nicht der Weihnachtsmann. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass das rot-weiße Dress von einer Getränke-Firma Kampagne von 1931 aus Verbreitung fand.

 

Tritt Nikolaus leibhaftig auf oder hinterlässt er Spuren seines Erscheinens? Es sollte immer deutlich werden: Er ist ein Vertreter des Himmels, der an uns die Frage richtet: Bist Du würdig zu empfangen? Erscheint er, trägt er ein goldenes Buch, in dem alle Taten der Menschen eingeschrieben sind; es ist das Buch des Lebens. Wenn er zu den Kindern sprechen sollte, was spricht er? Er erzählt eine Geschichte aus dem Himmel, oder etwas schönes, was auf der Erde durch die Kinder passiert ist.

 

Nikolaus sieht nur die schönen, guten und wahren Taten der Menschen. Er ist voll Positivität, voll Liebe. Das Böse wird ignoriert. Das Bild mit der Rute und moralisierende Reden entstammen einer schwarzen Pädagogik, bei der der Nikolaus instrumentalisiert wird und hat hier selbstverständlich gar nichts zu „suchen“; ebenso versteht es sich von selbst, dass mit seinem Erscheinen kein „Klamauk“ verbunden ist. Auf dem Weg der Vorbereitung für Weihnachten erinnert Nikolaus den Menschen an seinen eigentlichen Kern, der nichts anderes als Liebe ist.

 

Glücklich die Kinderseelen, die dieses Bild und Erleben aufnehmen dürfen: Es gibt jemanden, der mich wirklich sieht, mich wirklich wahr-nimmt, dem ist nichts verborgen. Dies kann zu einer positiv getragenen Grundstimmung der Menschenseele durch das Leben werden.

Verfasser: Uwe Dietrich

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